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Soldaten in einem Raum mit Büchern, einem Fernseher an der Wand und einem Schuppen mit Lampen oben.

Bundeswehr reformiert Rekrutierung: Neues Wehrpflichtmodell ab 2026 geplant

Die deutsche Bundeswehr führt bedeutende Reformen in ihren Rekrutierungs- und Ausbildungsprozessen ein. Am 10. November 2025 beriet der Verteidigungsausschuss des Bundestags unter dem Vorsitz von Thomas Röwekamp (CDU) ein neues Wehrpflichtmodell, das mehr junge Menschen für den Militärdienst gewinnen soll. Gleichzeitig durchlaufen derzeit fast 200 freiwillige Rekruten die überarbeitete Grundausbildung in der Lützow-Kaserne in Münster.

Die neue Grundausbildung, die am 1. Juli 2025 eingeführt wurde, stellt sicher, dass alle Soldatinnen und Soldaten eine standardisierte, umfassende Basisausbildung erhalten, bevor sie in spezialisierte Rollen wechseln. Die sechsmonatige Ausbildung findet dezentral an mehreren Standorten in Deutschland statt und vermeidet so Verlegungen zwischen Kasernen. Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte am 10. November 2025 die Lützow-Kaserne in Münster, um sich mit Truppen und Rekruten auszutauschen.

Das neue Wehrpflichtmodell, das 2026 eingeführt werden soll, sieht einen Online-Fragebogen vor, der an alle 18-jährigen Männer verschickt wird. Sollte die Zahl der Freiwilligen nicht ausreichen, können später durch eine zufällige Auswahl Männer zu einer verpflichtenden Eignungsuntersuchung einberufen werden – der Militärdienst selbst bleibt jedoch freiwillig. Frauen sind von dem Fragebogen ausgenommen. Ziel ist es, die Zahl der Freiwilligen zu erhöhen und so die aktuelle Truppenstärke der Bundeswehr von rund 182.000 Soldatinnen und Soldaten zu stärken. Langfristig soll die Zahl der aktiven Dienstkräfte auf mindestens 260.000 erhöht und die Reserve auf 200.000 verdoppelt werden – und das bis zum Jahr 2035.

Mit den Bemühungen, Rekrutierung und Ausbildung zu modernisieren, sowie dem neuen Wehrpflichtmodell will die Bundeswehr mehr junge Menschen für den Militärdienst begeistern. Diese Initiativen sollen nicht nur die Personalstärke der Streitkräfte erhöhen, sondern auch eine gut ausgebildete, standardisierte Truppe schaffen, die den künftigen Herausforderungen gewachsen ist.