Erzbistum Paderborn plant Schließung von bis zu 30 Prozent seiner Kirchen

Admin User
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Eine Kirche ist prominent in der Mitte des Bildes zu sehen.

Erzbistum Paderborn plant Schließung von bis zu 30 Prozent seiner Kirchen

Das Erzbistum Paderborn steht vor tiefgreifenden Veränderungen, da es plant, bis zu 30 Prozent seiner Kirchen zu schließen. Rückläufige Besucherzahlen und eine schrumpfende Gemeinde zwingen die Verantwortlichen dazu, die Nutzung der Gebäude neu zu überdenken. Die Pfarrei St. Heinrich hat bereits begonnen, ihre Räumlichkeiten umzugestalten, um der Gemeinschaft besser zu dienen.

In St. Heinrich werden Beichtstühle entfernt, um Platz für einen Spielbereich für Kinder zu schaffen. Dieser Wandel spiegelt die größeren Bemühungen wider, Kirchen an moderne Bedürfnisse anzupassen – stets im Spannungsfeld zwischen Tradition und Pragmatismus.

Die Entscheidung, Kirchen zu schließen oder umzunutzen, folgt auf Jahre sinkender Besucherzahlen im gesamten Bistum. Die Verantwortlichen stehen nun vor schwierigen Abwägungen, insbesondere in der Pfarrei St. Julian, wo zwei der drei Kirchen möglicherweise dauerhaft geschlossen werden.

Bei den Überlegungen spielen historische Bedeutung, architektonischer Wert und die Bedürfnisse der örtlichen Gläubigen eine Rolle. Auch finanzielle Tragfähigkeit und seelsorgerische Prioritäten sind entscheidend. Das Erzbistum orientiert sich dabei an Strategien aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens, etwa an Pfarrzusammenlegungen, der Umnutzung von Kirchengebäuden oder einer besseren Zusammenarbeit, um Ressourcen effizienter zu teilen.

In der Paderborner Pfarrei St. Kilian sind die Meinungen gespalten. Für Claudia Auffenberg ist die Kirche eine "Kulturkirche" und ein persönliches Symbol ihres Glaubens. Doch der Pfarrgemeinderat hat bereits vorgeschlagen, das Gebäude vollständig aufzugeben – ein Vorstoß, der mit der gesamten Gemeinde noch nicht diskutiert wurde.

St. Heinrich hingegen geht einen anderen Weg. Statt zu schließen, gestaltet die Pfarrei ihre Räume neu, um eine einladendere Atmosphäre zu schaffen. Der Verzicht auf Beichtstühle zugunsten eines Kinderbereichs steht für mehr Offenheit und familienfreundliche Gottesdienste.

Das Erzbistum Paderborn durchlebt eine schwierige Phase des Umbruchs. Mit bis zu 30 Prozent der Gebäude, die von der Schließung bedroht sind, müssen die Gemeinden Tradition und praktische Erfordernisse gegeneinander abwägen. Während einige, wie St. Heinrich, ihre Räume anpassen, steht anderen, etwa St. Kilian, eine ungewisse Zukunft bevor. Die Ergebnisse dieser Prozesse werden prägen, wie das Erzbistum seine Gemeinden in den kommenden Jahren begleiten wird.