Vonovia-Chef fordert Reform der Mietpreisobergrenze bei Rekordmieten

Vonovia-Chef fordert Reform der Mietpreisobergrenze - Vonovia-Chef fordert Reform der Mietpreisobergrenze bei Rekordmieten
Vonovia, Deutschlands größter Wohnungsvermieter, verzeichnete im ersten neun Monate 2023 einen Anstieg der durchschnittlichen Monatsmieten auf 8,28 Euro pro Quadratmeter – ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig übt der scheidende Vorstandsvorsitzende Rolf Buch scharfe Kritik an der aktuellen Mietpreisbremse und fordert eine Reform, um einkommensschwache Mieter besser zu schützen und faire Mieten für alle zu gewährleisten. Buch, der Ende des Jahres sein Amt an Luka Mucic übergibt – den ehemaligen SAP-Manager und jetzigen Vodafone-Finanzvorstand –, bezeichnete die bestehende Mietpreisbremse als einen "massiven Eingriff“, der die Wohnungsnot verschärfe und "sozial ungerecht“ sei. Seiner Ansicht nach begrenzt die Regelung willkürlich die Mieten, auch für Gutverdiener, ohne gezielt diejenigen zu entlasten, die Unterstützung am dringendsten benötigen. Unter Buchs Führung wuchs Vonovia durch strategische Übernahmen wie Gagfah, Buwog und Deutsche Wohnen zum größten Immobilienkonzern Deutschlands heran. Trotz schwieriger Marktbedingungen verzeichnete das Unternehmen in den ersten neun Monaten 2023 eine deutliche Wende: Statt eines Verlusts von rund 592 Millionen Euro im Vorjahr wurde ein Nettoergebnis von etwa 3,4 Milliarden Euro erzielt. Eine vollständige Abschaffung der Mietpreisbremse lehnt Buch ab. Stattdessen plädiert er für eine Reform, um das Instrument "zu retten“ und Wohnraum insbesondere für systemrelevante Berufsgruppen zugänglicher zu machen. Mit Mucic, der am 1. Januar 2026 die Geschäftsführung übernimmt, setzt sich Vonovia weiterhin für Anpassungen der Mietregulierung ein – mit dem Ziel, die Interessen von Mietern und Vermietern auf dem angespannten deutschen Wohnungsmarkt in Einklang zu bringen.

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