Wolfram Weimers vergessener Gedichtband *Kopfpilz* löst mediale Debatte aus

Wolfram Weimers vergessener Gedichtband *Kopfpilz* löst mediale Debatte aus
Ein seit Jahrzehnten in Vergessenheit geratener Gedichtband des deutschen Staatsministers für Kultur sorgt derzeit für mediales Aufsehen. Kopfpilz – auf Deutsch etwa Hautpilz – verfasste Wolfram Weimer im Alter von nur 21 Jahren. Die Sammlung enthält derbe, stilistisch unausgeglichene Verse. Die plötzliche Aufmerksamkeit für das Werk folgte auf seine Entdeckung durch Podcast-Moderatoren sowie frühere Erwähnungen in sozialen Medien.
Weimer veröffentlichte Kopfpilz 1986 im Selbstverlag unter seinem bürgerlichen Namen. Das Cover zeigte drei schreiende Köpfe, die an Edvard Munchs ikonischen Stil erinnerten. Anders als seine späteren Werke orientierten sich diese frühen Gedichte weniger an der klassischen Romantik als vielmehr am provokanten Ton eines Till Lindemann.
Die Wiederentdeckung von Kopfpilz rückt Weimers jugendliche Schriften nun in ein neues Licht. Der derbe Inhalt und der ungeschliffene Stil des Buches stehen in krassem Gegensatz zu seiner heutigen Rolle als Regierungsvertreter. Da die Auflage mittlerweile kaum noch erhältlich ist, wirft die Kontroverse die Frage auf, wie schwer es ist, längst vergrabene kreative Arbeiten aus der Öffentlichkeit zu verbannen.

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