Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

Admin User
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Eine Collage mit einer Gruppe von Kindern und Text.

Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

DigitalPakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen die Einigung – doch die Mängelliste bleibt lang

Solingen – Nach über einem Jahr Stillstand gibt es endlich Bewegung bei der digitalen Ausstattung der Schulen: Bund und Länder haben sich auf den DigitalPakt 2.0 geeinigt. In Solingen wird die Entscheidung grundsätzlich begrüßt – doch von Euphorie kann keine Rede sein. Zu viele Baustellen gibt es noch, zu zahlreich sind die Geräte, die seit Langem kaputt in den Regalen stehen.

Ein neues Abkommen zwischen Bund und Ländern stellt fünf Milliarden Euro für die digitale Ausstattung von Schulen bereit. Der sogenannte DigitalPakt 2.0 soll Klassenzimmer in ganz Deutschland modernisieren. Doch Pädagogen warnen: Das Budget reiche bei Weitem nicht aus, um die seit Jahren bestehenden Probleme mit veralteter Technik und maroder Infrastruktur zu lösen.

Der Pakt sichert bis 2030 insgesamt fünf Milliarden Euro – je zur Hälfte finanziert von Bund und den 16 Bundesländern. Jede Region verteilt ihre Mittel nach eigenen Regeln; in Niedersachsen sind bereits 201 Millionen Euro vorgesehen. Zwar bietet der Fünf-Jahres-Plan den Schulen dringend benötigte Planungssicherheit, doch Kritiker monieren, dass die Summe deutlich hinter dem ursprünglichen DigitalPakt zurückbleibt.

In Solingen stößt die Entscheidung auf verhaltene Zustimmung. Jens Merten, Vorsitzender des örtlichen Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), verweist auf anhaltende Missstände: defekte Geräte, verzögerte Reparaturen und die Frustration über längst überholte Technik. Er betont, dass digitale Bildung kontinuierliche Investitionen erfordere – und keine kurzfristigen Lösungen. Der VBE fordert schnellere, bürokratiearme Förderverfahren sowie klarere Vorgaben, wofür die Gelder eingesetzt werden sollen. Zudem drängt der Verband auf frühzeitige Gespräche über einen DigitalPakt 3.0, um eine erneute Finanzierungslücke zu vermeiden. Doch es geht nicht nur um Hardware: Schulen brauchen moderne Lehrmethoden, KI-taugliche Systeme und bessere Fortbildungen für Lehrkräfte, um mit den technischen Anforderungen Schritt zu halten.

Der DigitalPakt 2.0 bringt den Schulen fünf Jahre finanzielle Sicherheit – doch die Herausforderungen bleiben. Das gekürzte Budget und mögliche Gegenfinanzierungen der Länder könnten die tatsächlichen Verbesserungen begrenzen. Bildungsfachleute bestehen darauf, dass nachhaltiger Erfolg nur mit langfristiger Finanzierung, modernisierter Infrastruktur und umfassenden Schulungen für Lehrkräfte gelingen kann.