Gremmendorfs umstrittene Straßennamen: Bezirksrat stimmt über kolonialbelastete Wege ab

Admin User
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Eine Straßenansicht vor einer Stadt mit Menschen in der Mitte, Bäumen und Schirmen links und Gebäuden mit Stühlen, Zelten, Pflanzen, Tischen und Fenstern rechts.

Gremmendorfs umstrittene Straßennamen: Bezirksrat stimmt über kolonialbelastete Wege ab

Bezirksrat Südost entscheidet über Straßenumbenennung in Gremmendorf

  1. Dezember 2025

Der Bezirksrat Südost in Münster wird am 9. Dezember 2025 darüber abstimmen, ob zwei Straßen in Gremmendorf umbenannt werden. Der Lüderitzweg und der Woermannweg stehen seit Jahren in der Kritik, da ihre Namensgeber mit der Kolonialzeit verbunden sind. Die Verwaltung empfiehlt nun, beide Straßennamen zu ändern – aufgrund ihrer historischen Verknüpfung mit Menschenrechtsverbrechen und nationalsozialistischer Propaganda.

Die Straßen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts während der deutschen Kolonialexpansion benannt. Der Lüderitzweg ehrt Adolf Lüderitz, einen Kaufmann und Kolonialpionier, während der Woermannweg auf die Familie Woermann verweist, die als Händler in Afrika tätig war. Beide Namensgeber werden mit Gräueltaten in Verbindung gebracht, darunter dem Völkermord an den Herero und Nama in den Jahren 1904 bis 1908, der gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verstößt.

Die Abstimmung folgt auf jahrelange öffentliche Debatten und offizielle Prüfungen. Eine Umbenennung würde die Verbindung zu Persönlichkeiten lösen, die mit kolonialer Gewalt und NS-Propaganda assoziiert werden. Das Ergebnis wird zeigen, ob die Straßennamen in Gremmendorf künftig aktuellen historischen und ethischen Maßstäben entsprechen.