Grüne fordern 1.000-Euro-Deckel – doch die Union blockt bei Pflege-Reform

Admin User
3 Min.
Blaue Blumen und Blätter an Stielen mit einem Schmetterling auf den Blumen.

Kostenexplosion in der Pflege: Grüne fordern Pflegekappe von 1.000 Euro - Grüne fordern 1.000-Euro-Deckel – doch die Union blockt bei Pflege-Reform

Kostenexplosion in der Pflege: Grüne fordern Pflegekappe von 1.000 Euro

Kostenexplosion in der Pflege: Grüne fordern Pflegekappe von 1.000 Euro

Kostenexplosion in der Pflege: Grüne fordern Pflegekappe von 1.000 Euro

  1. Dezember 2025, 19:16 Uhr

Schlagwörter: Krankenversicherung, Bündnis 90/Die Grünen, Pflegebedürftige, Eigenanteil, Therapien und Behandlungen, Finanzen, Privatfinanzen, Wirtschaft

Das deutsche Pflegesystem steht unter Reformdruck, da die Kosten steigen und Finanzierungslücken bestehen bleiben. Im Juli 2025 mussten pflegebedürftige Menschen in Heimen durchschnittlich über 3.000 Euro monatlich aus eigener Tasche zahlen – in einigen Regionen lagen die Gebühren noch deutlich höher. Die Grünen und die CDU haben nun konkurrierende Vorschläge vorgelegt, um die finanzielle Belastung für Familien und den Pflegesektor zu verringern.

Das Bundesgesundheitsministerium hat die chronische Unterfinanzierung eingeräumt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Lösungsansätze erarbeitet. Zu den zentralen Ideen gehören eine Deckelung der Eigenanteile, eine Ausweitung des Versicherungsschutzes sowie eine Umstrukturierung der Pflegefinanzierung.

Die Grünen haben ein Reformpaket vorgelegt, das Familien und Pflegekräfte entlasten soll. Dazu gehört eine monatliche Obergrenze von 1.000 Euro für die Eigenbeteiligung an stationären Pflegekosten. Zudem schlagen sie vor, die Einkommensarten zu erweitern, die pflegeversicherungspflichtig sind, die Beitragsbemessungsgrenze anzuheben und die Ausbildungsfinanzierung in Pflegeheimen von den Versicherungen auf Steuermittel umzustellen. Darüber hinaus wollen die Grünen die Regelungen zum Pflegeunterstützungsgeld vereinheitlichen und ein verlässliches Lohnersatzleistungsmodell für Angehörige einführen, die Pflege übernehmen.

Diskutiert wird auch ein sogenannter "Basis-Deckel-Tausch", der die Eigenanteile begrenzt und die verbleibenden Kosten auf die Pflegeversicherung überträgt. Ein weiterer Vorschlag sieht eine verpflichtende Zusatzversicherung vor, die einen festen Prozentsatz der Zuzahlungen abdeckt.

Die CDU zeigt sich hingegen skeptisch gegenüber dem Ansatz der Grünen. Parteichef Friedrich Merz kündigte eine umfassende Prüfung der sozialen und kommunalen Finanzströme an, einschließlich des Sozialrechts, um die Ausgaben kritisch zu hinterfragen. Die Union setzt dabei auf Haushaltsdisziplin und zielgenaue Maßnahmen statt auf flächendeckende Reformen. Bevor neue Schritte beschlossen werden, soll zunächst die bestehende Mittelverwendung analysiert werden.

Die regionalen Unterschiede bei den Pflegekosten verschärfen die Dringlichkeit der Debatte. In Bremen lagen die durchschnittlichen monatlichen Eigenanteile bei 3.449 Euro, in Nordrhein-Westfalen bei 3.427 Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die finanzielle Überlastung vieler Haushalte und den Bedarf nach einem nachhaltigeren Finanzierungsmodell.

Die Vorschläge der Arbeitsgruppe werden nun die weiteren Schritte zur Reform des Pflegesystems prägen. Sollten Maßnahmen wie Beitragsobergrenzen oder ein erweiterter Versicherungsschutz umgesetzt werden, könnte dies die finanzielle Belastung für Familien verringern. Gleichzeitig könnte die von der CDU angestrebte Überprüfung der Sozialausgaben beeinflussen, wie weitreichend – oder zurückhaltend – mögliche Änderungen ausfallen werden.